An mein "Biest" namens Magersucht
Ich bin gefesselt an Dich,
Du bist wie ein Dämon in mir.
Ich kann nicht ohne Dich,
kann nicht weg von Dir.
Du machst mich kaputt,
siehst zu, wie ich langsam krepier.
Du kannst nicht von mir lassen,
und ich nicht von Dir.
Dafür werde ich Dich hassen!
Das schwöre ich Dir.
http://www.magersucht.de/erfahrung/lyrik9.php
Risikogruppen
Magersucht tritt bevorzugt in der Mittel- und Oberschicht bei Mädchen in der Pubertät auf. Magersüchtige besitzen oftmals einen hohen Intelligenzgrad. Frauen in der Altersspanne vom 15. bis zum 25. Lebensjahr, gelten als Risikogruppe für Magersucht. Ca. 1% dieses Alterssegments ist an Magersucht erkrankt. Nur etwa 5% der Erkrankten sind Männer. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung tritt Magersucht relativ selten auf, allerdings seit den siebziger Jahren mit steigender Tendenz
Unterschied zwischen Magersucht und Bulimie
Bei Magersucht (Anorexia nervosa) verlieren oder halten die Betroffenen ihr Gewicht durch striktes Fasten und Einschränkung der Nahrungsaufnahme.
Bei der Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa) versuchen die Betroffenen durch selbst herbeigeführtes Erbrechen oder den Missbrauch von Abführmittel abzunehmen.
Die beiden Formen der Essstörung können nacheinander oder in Kombination auftreten.
Diät und Magersucht
Fast jede Frau hat schon mal eine Diät gemacht. Immer mehr junge Mädchen fangen durch den, durch Medien hervorgerufenen, übertriebenen Schlankheitswahn an, extrem auf ihr Gewicht zu achten.
Anfänglich unterscheidet sich Magersucht nicht von einer Diät. Der Unterschied wird erst sichtbar, wenn das, vor der Diät festgelegte, Gewicht erreicht ist. Gesunde Menschen hören dann auf zu hungern und kehren wieder zu einem normalen Essverhalten zurück. Magersüchtige hungern jedoch immer weiter, obwohl sie ihr Zielgewicht schon lange unterschritten haben. Sie finden immer ein niedrigeres Wunschgewicht. Sie hören auch dann nicht auf zu hungern, wenn ihr Gewicht schon gesundheitsschädliche und bedrohliche Ausmaße angenommen hat.
Magersucht-eine psychosomatische Krankheit
Psychosomatisch bedeutet, dass sich psychische Probleme auf den Köper auswirken und zu physischen Leiden führen. Magersucht beruht daher auf einer psychisch-körperlichen Wechselwirkung. Sie zeichnet sich durch starke Gewichtsabnahme, oder das Halten eines sehr niedrigen Gewichts aus, begleitet von der Befürchtung dick zu werden.
Diagnosekriterien
• Körpergewicht von min. 15% unterhalb des Normal- bzw. des in der Wachstumsphase zu erwartenden Gewichts.
• Body-Mass-Index (BMI) bei oder unter 17,5
• Selbstherbeigeführte Gewichtsreduktion durch:
- Eingeschränkte und extrem kontrollierte Nahrungsaufnahme
- Vermeidung hochkalorischer Speisen
- Übertriebene körperliche Aktivität (Hyperaktivität)
- Selbstinduziertes Erbrechen oder Mißbrauch von Abführmitteln
• Ständiges Kreisen der Gedanken um Nahrung und Gewicht
• Starke Angst vor Gewichtszunahme
• Fehlen von Krankheitseinsicht
Magersucht und die Rolle der Medien
Die Medien setzen sehr widersprüchliche Anforderungen und Erwartungen in Bezug auf Körper, Nahrung und Gesundheit. Sie werben einerseits für kalorienhaltige Nahrungs- und Genußmittel, andererseits preisen sie Schlankheit, körperliche Attraktivität und Fitneß und damit auch, Selbstkontrolle und Selbsteinschränkung.
Models & Schauspielerinnen
Amerikanische Schönheitsköniginnen in den 20er Jahren hatten noch einen gesunden BMI von 20 bis 25. Seit den 90er Jahren liegt der BMI bei 18,5. Die Weltgesundheitsorganisation würde eine Frau mit einem BMI von 18,5 als unterernährt einstufen. Laut Definition beginnt Magersucht bei einem BMI von 17,5.
Vor 25 Jahren lag das Durchschnittsgewicht von Models etwa 8% unter dem Bevölkerungsdurchschnitt. Heute liegt es etwa 20% unter dem Durchschnittsgewicht.
Der Körperfettanteil der meisten Schauspielerinnen und Models liegt laut British Medical Association heute bei weit unter der Hälfte des gesundheitlich Ratsamen nämlich bei ca. 10%. Eine gesunde Frau sollte einen Körperfettanteil von etwa 25% besitzen.
Was ist pro ana?
Der Name Pro ana setzt sich zusammen aus pro = für und ana = anorexia nervosa (der lateinische Name für Magersucht). Pro ana ist eine Bewegung von Magersüchtigen im Internet. Sie entstand Anfang des 21ten Jahrhunderts in den USA und verbreiteten sich von dort, auch nach Europa aus. Anhänger der Bewegung sind fast ausschließlich junge Frauen. Sie stellen Magersucht als extremes Schlankheitsideal dar, dem sie sich mit radikalen Methoden nähern, damit sie schließlich mit ihrem Aussehen zufrieden sein können. Sie feiern ihre Krankheit. Für sie ist Magersucht etwas Schönes, eine Art der Selbstverwirklichung, der Souveränität und der Macht über den eigenen Körper. Sie sind der Meinung, dass Leute die ihnen helfen wollen, sie belügen und ihnen gegenüber feindselig gestimmt sind. Ein wichtiges Ziel von Pro ana-Anhängerinnen ist es, ihre Krankheit vor allen geheim zu halten.
Die Assoziation von „ana“ zu dem Namen „Anna“ ist gewollt und steht für eine Personifikation der Krankheit.
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